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Chlor

Gutes Chlor, schlechtes Chlor - Wir unterscheiden beim Thema und Begriff Chlor mehrere Fälle!
Das dem Wasser bei der Chlorung zugeführte Chlorgas kommt im Beckenwasser in unterschiedlichen Komponenten vor.

  1. freies Chlor
    Die desinfizierende Wirkung der Chlorprodukte im Wasser geht von der freien unterchlorigen Säure HCIO aus, die sich jedoch in Abhängigkeit vom pH-Wert in Hypochlorit (CIO-)-und Wasserstoff-(H+)-ionen spaltet (dissoziiert). Die Tabelle auf der Seite Wasserdesinfektion zeigt, dass mit zunehmendem pH-Wert der Anteil an freier unterchloriger Säure abnimmt.
  2. gebundenes Chlor
    Chlorverbindungen, die als Desinfektionsmittel im Schwimmbadewasser verwendet werden, reagieren mit Ammonium zu Chloraminen und mit Harnstoff zu Chlorharnstoff. Dieses so genannte gebundene Chlor hat eine reduzierte Keimtötungsgeschwindigkeit und ist verantwortlich für Hautirritationen und den typischen Schwimmbadgeruch.

Vergleich der Chlorverbindung zur Desinfektion in der Trinkwasser-Aufbereitung

Verbindung Vorteile Nachteile
Calciumhypochlorit
Ca(OCl)2.

sichere Desinfektion

gute und sichere Handhabung als als spezielles staubfreies Granulat in Chlorgranulatanlagen

Stäube sind gesundheitsschädlich

sollte kühl und trocken gelagert werden, da es zur Zersetzung unter Selbsterhitzung neigt

oxidierbare Stoffe und Säuren müssen unbedingt ferngehalten werden.

Chlorgas (Cl2)

sichere Desinfektion

niedrige Investitionskosten

einfache Dosierung

Oxidation von Ammonium

Sicherung eines Restgehalts im Verteilernetz

teilweise hohe Zusatzmengen erforderlich

Gefahr durch giftiges Chlorgas bei Unfällen

Erzeugung von möglicherweise hygienisch bedenklichen chlor-organischen Verbindungen (THMs)

Bildung von geruchsaktiven Stoffen

Chlordioxid (ClO2)

weniger geruchs- und geschmacks- intensiv

keine Reaktion mit Ammonium -> keine Bildung von Chloraminen

keine Chlorphenolbildung -> keine Beeinträchtigung und des Geschmacks

besser desinfizierend bei hohem pH

stabiler im Verteilungsnetz als Cl2

wesentlich weniger THMs und AOX

explosives Gas, das an Ort und Stelle hergestellt werden muss

Herstellung ist aufwendiger

Bildung von Chlorit (Chlorit-Grenzwert begrenzt den Zusatz)

Analytik problematischer, technischer Aufwand und Kosten sind höher

Feuergefahr von NaClO2

Natriumhypochlorit (NaOCl)

vergleichsweise harmlose NaOCl-Lösung

sehr einfache und leicht zu bedienende Installation für die Dosierung

hohe Reaktionszeit (30 - 60 min)

Abnahme der Desinfektionswirkung der Lösung bei längerer Lagerung

Chloraminverfahren 

hohe Beständigkeit im Rohrnetz

keine Probleme mit Chlorphenolen oder THMs

wird gesunheitsbedenklich eingestuft 

Problemanalyse Chlor